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Im Gewölbe der Sterne

Im Gewölbe der Sterne   Um den Erdenkreis wölbt sich das Ganze über das Einzelne. Klärt das Leuchten der Sterne die Finsternis zum Licht des Lebens. Dreht sich die Zeit in der Unendlichkeit und schenkt in der Stille einen Hauch von Ewigkeit.   Verströmen die Gestirne den Dreiklang des Lichtboten in die Tiefe des irdischen Daseins.   Wenn im Morgengrauen ihr Funkeln und Klingen verweht, führt Dich ein hellender Stern hinaus in die Weite, um Dir so nahe zu sein, dass Du die Wunder des Lebens und das rechte Maß erkennst.   Doch sei Dir gewahr, auch der Stern, der nur für Dich leuchtet, reicht hinter den Wolken stets den Schwestern und Brüdern die Hand. Entschließe Dein Selbst entlang der irdischen Wege zum Stern einer lebendigen Gemeinschaft in einem bewegenden Wandel.

Text | Fotografie: Peter Michael Lupp
Bildbearbeitung: Elke Birkelbach

49°14‘50.096“N 7°21‘49.410“E

Prot. Alexanderkirche, Zweibrücken. Reste der mittelalt. Kirche im heutigen Bauwerk integriert. Von Herzog Alexander 1493–1515 als erste Stadtkirche errichtet. Innenraum ursprünglich mit „Sterngewölbe“, 1945 nahezu vollständig zerstört, 1953–55 vereinfacht wiederaufgebaut.

Ortsbezogener Bezugspunkt für das poetische Denkbild

Die prot. Alexanderskirche von Zweibrücken wurde Ende des 15. Jh.s unter Herzog Alexander errichtet und gehörte zu den bedeutenden Kirchenbauten der Spätgotik in der Pfalz. Das spätmittelalterlich geprägte Raumgefüge war im Mittelschiff durch ein leicht ansteigendes Sterngewölbe, das auf mächtigen Rundpfeilern ruhte, geprägt. Die sich verzweigenden und überkreuzenden Rippen dieses Gewölbes formten ein wahres Geflecht mit ­Sternenmotiven in den „Himmel“ der Kirche. Offensichtlich sollten die Gläubigen beim Heben des Blickes eine Orientierung für das „Licht des Lebens“ bekommen. Nach starken Zerstörungen im 17. Jh. wurde die Alexanderskirche im 18. Jh. ergänzt und 1904–1911 samt ihrem Sterngewölbe wieder hergestellt [siehe Abb.]. Am 14. März 1945 wurde die Kirche bis auf die Umfassungsmauern zerstört. 1953–1956 erfolgte ein vereinfachter Wiederaufbau mit Flachdecke. Die heutige Kirche zitiert den spätgotisch geprägten Baukörper.

Das DenkBild der Alexanderskirche erinnert an das ursprüngliche Raumgefüge mit dem Sterngewölbe und seiner Bildsprache.