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Offenbarung

Offenbarung   … Von der Sonne bekleidet, von Sternen bekrönt den Mond unter den Füßen … [Offb 12,1]   Neue Eva Mittlerin zwischen Natur und Gnade Waffenabwehrsystem Aus einer anderen Welt   In den Ruinen Hallt noch immer Dein Ruf zur Heiligkeit Bis zu den Gottesflüchtigen Aus dem Morgendunst des Ewigen   Unsichtbar Geerdet Im Liebesbündnis Abbild und Vorbild Weihst Du unverzagt den neuen Menschen Selbstlos aus der Finsternis ins Licht Werktagsheilig für alle Glaubensringer   Gottesgebärerin Selbst-los-verschenkerin Ausspenderin der fließenden Gnade Friedenslenkerin mit Zukunftsbefähigung   Meer der Weiblichkeit In alle Ewigkeit

Text | Fotografien | Zeichnung: Peter Michael Lupp

Ortsbezogener Bezugspunkt für das poetische Denkbild

49°17‘3.678“N 7°18‘26.057“E

Klosterruine Wörschweiler, Homburg-Wörschweiler. Ehem. Zisterzienserabtei Wörschweiler (12./13. Jh.). Reste der Westfassade der Klosterkirche. Knospenkapitell, Grabplatte für Ennela (Frau des Ritters Slompo von Buntenbach), Sakramentsnische, Grabplatte mit „Wörschweiler Stern“.

Die Maria Mutter Gottes der Zisterzienserkirche Wörschweiler

Der Orden der Zisterzienser überzog seit dem späten 11. Jh. den europäischen Kontinent mit einem Netzwerk an Niederlassungen. Nach der Regel des Hl. Benedikt (um 480–547) fanden die Zisterzienser und Zisterzienserinnen in einem zurückgezogenen Leben fernab der Städte zu einer tiefen Religiosität Ihr für alle Klöster verbindliches Regelwerk, die „Carta caritatis“, die „Urkunde der Liebe“, forderte eine Reduktion auf das Wesentliche in Lebensführung, Kunst und Architektur.

Vom 12. Jahrhundert an wird Maria mit dem Kind als „Madonna” verehrt; nach der Apokalypse (Offenbarung 12) ist sie die vom Drachen verfolgte Frau, die das Kind zur Welt bringt und die „von der Sonne bekleidet, von Sternen bekrönt auf dem Monde steht.”

Zeitlebens waren die Zisterzienser Verehrer Marias, die er als „Mutter des Ordens“ bezeichnete. Bis heute sind alle Klosterkirchen der Gemeinschaft Maria geweiht, die besonders zum Hauptfest des Ordens (Himmelfahrtsfest), am 15. August, gefeiert wird.

Die Errichtung der Klosterkirche St. Maris der Zisterzienserabtei Wörschweiler fällt in die Zeit zwischen 1171 bis 1235. Dabei handelte es sich um einen dreischiffigen, gewölbten Bau aus Sandstein. Aus den ältesten Urkunden des 13. Jh.s geht hervor, dass die Zisterzienserabtei Wörschweiler Maria geweiht war und auch der Klosterberg als „Marienberg“ bezeichnet wurde.

Die bedeutendste – vielleicht auch einzige – Skulptur in der Klosterkirche war daher eine Mutter Gottes mit dem Kind aus Sandstein. Auf diese leider heute nicht mehr erhaltende Skulptur bezieht sich in Erinnerung das gegenwartsbezogene Denkbild.